Blog: Vom Wissen zur Weisheit – warum unser Kopf so oft stört

von Christine Warcup (Kommentare: 0)


Kennst du das? Du weißt etwas nicht, du stehst „blöd“ da, dir wird vielleicht sogar heiß, und du hast Angst, was die anderen über dich denken könnten.

Das ist eine Situation, die die meisten von uns mehr oder weniger intensiv in der Schule erlebt haben. Was geblieben ist, ist die Angst, nicht genug zu „wissen“ und für blöd oder auch zu langsam gehalten zu werden. Vielleicht ist uns so etwas oder ähnliches auch in der Familie widerfahren.

Die Beschämung, die wir erlitten haben, wirkt oft über viele Jahre nach, und die Schädigung unseres Selbstwertgefühls auch.

Als Kind wissen wir meist nicht, was „richtig“ ist oder als „richtig“ gilt. Wir lernen, Schritt für Schritt, wir erkunden die Welt und lernen die Regeln der Erwachsenen kennen, die uns oft genug unverständlich sind.

Die Beschämung, die wir erlitten haben, wirkt oft über viele Jahre nach, und die Schädigung unseres Selbstwertgefühls auch.

Als Kind wissen wir meist nicht, was „richtig“ ist oder als „richtig“ gilt. Wir lernen, Schritt für Schritt, wir erkunden die Welt und lernen die Regeln der Erwachsenen kennen, die uns oft genug unverständlich sind.

Wir haben uns angepasst

Und so entwickeln wir jeder unsere Strategie, mit solchen Situationen zurechtzukommen oder sie möglichst zu vermeiden. Dann richten wir uns an der Umgebung aus, passen uns an, schauen immer genau, ob Mama oder Papa oder andere Autoritätspersonen zufrieden sind oder nicht, und verlieren im schlimmsten Fall uns selbst aus den Augen.

Wir sind dann immer weniger in der Lage, aus uns selbst heraus zu entscheiden, unserem Gefühl, unserer Intuition zu folgen oder unserem Herzen.

Wir überdenken dann jede Entscheidung, versuchen, die Dinge unter Kontrolle zu halten, und merken gar nicht, wie wir in einer permanenten Anspannung oder gar Überforderung sind.

Unser Kopf gängelt uns

Wir lernen so, unseren Kopf als wichtigste Instanz in unserem Leben zu betrachten, bis er letztlich beginnt, ein Eigenleben zu führen und uns zu gängeln.

In einem meiner Bücher wird das gut beschrieben: „Stellt euch einmal vor, wie es sich anfühlen würde, wenn ihr euch nach getaner Arbeit auf euer Sofa legt und eure Arme sich so unruhig verhalten würden wie euer Verstand: Sie würden die ganze Zeit unaufhörlich in der Gegend herumfuchteln, ohne wirklich etwas zu bewirken. Sie würden die ganze Zeit unnötig Energie verbrauchen, ganz abgesehen davon, dass sie euch überhaupt nicht zur Ruhe kommen lassen würden.
Ihr habt in den seltensten Fällen gelernt, euren Verstand zu beherrschen, ihn als ein Werkzeug einzusetzen.
(Aus Herzens-Bildung Bd. 1)

Entscheidungen nur aus dem Kopf? Nein, danke!

Doch selbst wenn wir gaaaanz viel Wissen, gaaaanz viel Faktenwissen zusammengetragen haben, hilft uns das nur bedingt bei wichtigen Entscheidungen. Nicht umsonst sprechen wir vom Bauchgefühl, das wir haben.

Wenn wir einmal schauen, welche Entscheidungen wir in unserem Leben über unseren Kopf oder aus dem Bauchgefühl getroffen haben, dann wird für die meisten schnell klar, dass der Bauch letztlich mehr „wusste“ als der Kopf.

Ich selbst war ein extremes Beispiel für eine anerzogene Kopflastigkeit. Nach 13 Jahren Schule, einem Studium und fast 20 Jahren als Studienrätin in unserem kopfbetonten Bildungssystem, in dem es fast immer um die „richtige“ Antwort geht, war mein Kopf es gewohnt, das Sagen zu haben.

Ich nur sagen, das war höchst anstrengend! (Und ist es manchmal heute noch!)
Erst als ich 2001 das Schulsystem verließ und sich meine mediale Begabung zeigte, begann ich ganz langsam zu erkennen und zu fühlen, wie begrenzt  „Wissen“ immer nur sein kann, da unser Kopf nur begrenzt Dinge speichern kann, vor allem dann, wenn wir unser Herz verschlossen haben, um uns zu schützen.

Herzens-Bildung

Über die letzten 15 Jahre erhielt ich eine Art innere Ausbildung, eine „Herzens-Bildung“. Ich nahm immer mehr wahr, wie sehr wir über unser Herz mit allem verbunden sind und von daher in der Lage sind, unendlich viele Informationen aus dem uns umgebenden Raum aufzunehmen.

Die Verarbeitung all dieser Informationen würde unser Gehirn vollkommen überfordern. Wenn wir dann trotzdem versuchen, die Dinge zu überdenken, landen wir oft genug in der Verwirrung, fragen im Außen nach, weil wir unserer Intuition nicht mehr vertrauen.

Ich war früher so in meinem Verstand und vor allem in meinen Kurzzeitgedächtnis trainiert, dass ich Gespräche fast wortwörtlich wiedergeben konnte, - was ich bei Streitgesprächen sehr hilfreich fand.

Als meine Wahrnehmung begann, sich zu erweitern, bekam ich es zunächst mit der Angst zu tun, da diese Fähigkeit der genauen Erinnerung an Gespräche nachließ, und ich mich zu fragen begann, ob ich meinen Verstand verlieren würde.

Natürlich war das nicht der Fall. Da sich meine Wahrnehmung immer mehr erweiterte, war mein Verstand ganz einfach überfordert, alle Informationen aufzunehmen, so dass nach einem Gespräch vor allem das, was ich gefühlt hatte, mir im Gedächtnis blieb statt des genauen Wortlauts.

Und man kann sich vorstellen, dass das weit mehr der „Wahrheit“ entsprach als die Worte, die gesagt worden waren, denn letztlich wirkt immer die innere Haltung, mit der Worte gesagt werden.

Unsere innere Weisheit

Wir alle haben eine wunderbare innere Weisheit in uns, wir vertrauen ihr jedoch oft nicht mehr, da wir gelernt haben, unserem Kopf und seinem „Wissen“ mehr zu vertrauen.

Das führt oft dazu, dass wir in einen nutzlosen Aktionismus verfallen, wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir es gern hätten, statt ruhig zu werden, nach innen zu lauschen und darauf zu vertrauen, dass unsere innere Weisheit uns im rechten Moment den für uns richtigen Impuls gibt.

Und dann spüren wir vielleicht auch, dass Glaubenssätze, die wir übernommen haben, die uns aber gar nicht entsprechen, uns gängeln und uns nicht erlauben, uns selbst zu folgen, wirklich unserem Herzen zu folgen.

Dann dürfen wir uns Hilfe* holen, um diese „Behinderungen“ aufzulösen und wieder mehr und mehr unserem Herzen folgen zu können. Denn wenn wir wirklich unserem Herzen folgen, handeln wir stets zu unserem Wohl und zum Wohl des Ganzen, da wir über das Herz mit allem verbunden sind.

*z.B. EFT, Traumatherapien o.ä., oder meine tiefgehende Arbeit über Tonfrequenzen, die Blockaden und alte Speicherungen lösen

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