Blog: So kannst du wirklich zu dir stehen
von Christine Warcup (Kommentare: 0)
Beispiel
In einem meiner letzten Workshops ist mir zu diesem Thema Folgendes passiert:
Eine Teilnehmerin war es gewohnt, für andere die Position der positiv Denkenden einzunehmen. Wo immer sie auch auf Ängste z.B. zur politischen Gesamtsituation traf, nahm sie fast automatisch den Part der Zuversicht und des Vertrauens ein, dass alles seinen Sinn hat und gut ausgehen wird.
In meinen Workshops (wie in meinen Einzelsitzungen) öffne ich energetisch den Raum der Erlaubnis zu sein, d.h., alles darf sein, auch Positionen, Gefühle, Überzeugungen, alte Glaubenssätze, alles hat zunächst erst einmal Raum und darf sich zeigen.
Blockaden im Unterbewussten
Und in diesem erweiterten Raum hatte sie die Möglichkeit, tief in ihr an eine verwundete Stelle in ihrem Vertrauen zu kommen. Plötzlich begann sie, die Dinge vehement in Frage zu stellen, während ich ganz bewusst den Gegenpart einnahm. So konnte sie das, was lange in ihr versteckt war, fühlen.
Ihr war nie klar geworden, dass es diese tiefe Verletzung ihres Vertrauens gab, so dass sie immer wieder die vertrauensvolle Position einnahm, um ihre Verletzung nicht zu fühlen.
Mit der neuen Bewusstheit, dass es diese Verletzung in ihr gab, konnte sie sich den entsprechenden Gefühlen liebevoll zuwenden und ihr Vertrauen wieder ein Stück heilen, so dass sie nun ihre Position noch authentischer vertreten kann.
Unser Körper, das wunderbare Gefährt
Wir sind sehr kreativ, uns von unseren „Leichen im Keller“ abzulenken, sie zu verdrängen, um nicht an tiefe Verletzungen oder Ängste zu gelangen. Und so übernehmen wir unbewusst viele Rollen, die uns nicht wirklich entsprechen und uns auch nicht wirklich gut tun.
Und unser Körper trägt all das, was wir noch nicht erkannt haben. Dieses wunderbare Gefährt trägt es geduldig, bis wir uns ihm zuwenden. Und notfalls warnt unser Körper uns mit einer Krankheit.
Wie ich wirklich zu mir stehen kan
Doch wie kann ich wirklich zu mir stehen, wirklich das vertreten, was ich bin - im Hier und Jetzt, wenn ich nicht einmal weiß, was da noch Unerlöstes in mir schlummert?
Ich kann zunächst einmal hoffen, dass jemand (bewusst) meine Position einnimmt, die ich wie eine bekannte Rolle immer wieder einnehme, so dass ich durch den Gegenpart in eine ungewohnte Rolle schlüpfen kann. Damit habe ich die Chance, mit verdrängten Gefühlen in Kontakt zu kommen und sie bewusst zu fühlen und damit letztlich zu lösen.
Ich kann mir außerdem Hilfe holen, um meine Altlasten, die mich immer wieder einschränken, zu transformieren. Denn von außen sind meine Altlasten viel besser zu erkennen als von innen.
Und ich kann in einem Gespräch ganz konkret innerlich zurücktreten und mir die Zeit geben, erst einmal zu FÜHLEN, was wirklich mir entspricht, um dann zu entscheiden, ob ich etwas sagen möchte oder nicht. Wenn ich es wirklich fühle, wird es auch authentisch rüberkommen und gehört werden.
(Zum Spaß kann man auch einmal probieren, ganz bewusst den Part des anderen einzunehmen, um zu schauen, wie sich das anfühlt.)
Insgesamt dürfen wir immer liebevoller mit uns selbst sein, uns immer mehr anerkennen und wertschätzen, denn dann fällt es uns immer leichter, wirklich zu uns zu stehen, mehr und mehr ganz authentisch wir selbst.
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