Blog: Erschöpfung und Burnout vorbeugen – 4 Tipps zur Befreiung der eigenen Kraft und Freude

von Christine Warcup (Kommentare: 0)


Kennst du das? Du „bemühst“ dich, mit deinem Partner, deiner Freundin eine gute Zeit zu haben, dem Chef oder der Firma eine gute Arbeitskraft zu sein oder als Arbeitgeber ein guter Chef zu sein und stellst deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse hintenan. So bist du nicht allein, erhältst Anerkennung und Zuspruch. Dafür „lohnt“ es sich, sich anzustrengen.

Warum bist du dann enttäuscht und vielleicht sogar sauer, wenn andere nicht bereit sind, sich für DICH anzustrengen oder dir entgegenzukommen – sozusagen als Gegenleistung? Wenn sie nicht bereit sind, etwas mit dir zu unternehmen, was DIR Freude bereitet, was DICH richtig glücklich macht – oder deiner Meinung nach glücklich machen würde?

Heimliche Verträge

Letztlich hat dich keiner darum gebeten, dich „anzustrengen“ oder dich zu „bemühen“. Du selbst hast die Entscheidung getroffen.

Nun, ein Chef hat vielleicht eine bestimmte Leistung von dir gefordert. Er hat aber nicht unbedingt von dir verlangt, gegen dich selbst und dein Wohlergehen zu arbeiten. Partner oder Freunde haben dich sehr wahrscheinlich auch nicht darum gebeten, dich für sie oder die schöne gemeinsame Zeit „anzustrengen“.

Du bist von einem Vertrag ausgegangen, der in etwa lautet: Ich strenge mich für dich, dein Wohlergehen, deine Zufriedenheit, deine Freude an. Und im Gegenzug erwarte ich von dir, dass du das auch für mich tust.

Es gibt aber keinen ausgehandelten Vertrag, der von beiden Seiten unterzeichnet ist. Die Gegenseite hat meist überhaupt keine Ahnung davon, dass es für dich einen solchen Vertrag gibt, und dass du die Erfüllung dieses Vertrages erwartest.

Und dann können die anderen auch nicht verstehen, warum du in bestimmten Momenten enttäuscht oder gar sauer bist, wenn „dein Vertrag“ nicht eingehalten wird.

Warum strengen wir uns in bestimmten Situationen oder Beziehungen an?

In unseren ersten Lebensjahren waren wir auf die Versorgung von außen angewiesen. Gleichzeitig haben wir bestimmte Erwartungen und Ansprüche an uns gespürt.

Wir haben uns verpflichtet gefühlt, diesen Ansprüchen von außen entsprechen zu müssen, sie erfüllen zu müssen, um als „Gegenleistung“ versorgt zu werden. Wir haben uns auf diese Art von Verbindung eingelassen, um überleben zu können.

Das hat jedoch bedeutet, dass wir unsere wahren Bedürfnisse, unsere Herzenswünsche, ja, unser Fühlen und unsere Impulse unterdrücken oder gar verleugnen mussten. Wir haben die Verbindung im Außen akzeptiert und die Verbindung im Innen in demselben Maße verloren.

Aus diesem Grund fällt es uns heute manchmal so schwer, zu unserer Wahrnehmung, unseren Bedürfnissen, unseren Impulsen zu stehen und sie nicht in Frage zu stellen oder gar beiseite zu schieben.

Und so strengen wir uns an, um in Verbindung zu sein oder zu bleiben und gehen dabei oft genug über unsere eigenen Grenzen – im Extremfall, bis wir nicht mehr können.

Wege aus der Anstrengung – 4 Tipps

  1. Der erste wichtige Schritt ist die Bewusstheit darüber, dass wir unausgesprochene Verträge eingehen nach dem Motto „Ich strenge mich für dich an, dann strengst du dich auch für mich an“  und dann bewusst zu schauen, wo wir Dinge tun, die uns nicht wirklich entsprechen.
  2. Der zweite Schritt ist eine Art Inventur: Was macht mir wirklich Freude? Wobei kann ich mich richtig aufladen? Was tut mir richtig gut?
  3. Dann geht es darum, uns das, was uns Freude macht, auch zu erlauben – vielleicht nicht mit dem Partner oder dem Freund, für den wir uns angestrengt haben, sondern vielleicht mit anderen Personen.
  4. Am wichtigsten ist es jedoch, sich zu fragen: Bin ich noch bereit, mich weiterhin anzustrengen? Bin ich wirklich bereit, gegen meine eigenen Bedürfnisse zu arbeiten, bzw. sie weiter zu ignorieren? Oder bin ich bereit, mich und meine Bedürfnisse immer klarer wahrzunehmen und Konsequenzen zu ziehen, bzw. mit den Konsequenzen zu leben?
    Das mag ein sehr schwieriger Schritt sein, und es macht auch keinen Sinn, sich zu überfordern. Nur wir selbst können letztlich entscheiden, was wir bereit sind, zu tun und was nicht. Wir sind jedoch niemals nur Opfer der Umstände, auch wenn sich das so anfühlt.

Was kann außerdem helfen?

Im Grunde geht es darum, ob wir bereit sind, liebevoll mit uns selbst zu sein. Das mag ein längerer Weg sein, Mitgefühl und Geduld mit uns selbst und unseren bedürftigen Anteilen zu üben. Aber es lohnt sich. Denn je selbstbestimmter wir leben, je mehr wir uns von Abhängigkeiten vom Außen befreien, desto kraftvoller und freudvoller kann unser Weg sein.

Wir investieren dann unsere Kraft nicht mehr in vergebliche Anstrengung, um angenommen und geliebt zu sein. Wir können uns die Liebe selbst geben. Und dann erst können wir die Liebe vom Außen wirklich zu uns fließen lassen – ohne Anstrengung.

Weiterer Tipp:

In der Februar-Meditation geht es genau um Thema der Lösung der alten Verbindungen zum Außen, aufgrund derer wir uns dem Außen verpflichtet fühlen. Gleichzeitig wirst du in der Stärkung der verkümmerten Verbindungen im Innen unterstützt – eine sehr stärkende Meditation.

Einen kostenlosen Ausschnitt aus der Meditation (2 kleine Passagen) findest du hier: "Ausschnitte aus der Meditation vom 3.2.2017: Heilung der inneren Verbindung zu tiefen Bedürfnissen und Herzenswünschen".

Die ganze Meditation ist hier erhältlich: "170203: Heilung der inneren Verbindung zu tiefen Bedürfnissen und Herzenswünschen"

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