Blog: Die Geschichte deines Lebens neu schreiben - Wie sieht deine neue Geschichte aus?

von Christine Warcup (Kommentare: 0)


Kennst du das? Du fühlst dich in alten Geschichten gefangen: Man hat dich nicht gesehen, man hat dich nicht gehört, man hat dir vermittelt, dass du nichts auf die Reihe kriegst, dass deine Bedürfnisse  nicht wichtig sind, man hat dich missbraucht, verlassen …

Was ist deine alte Geschichte? Und wie oft erzählst du sie – dir selbst oder anderen? Beachte, dass diese Geschichten, wenn sie immer und immer wieder erzählt werden, unser Leben formen, mehr als uns lieb ist.

Das, was uns widerfahren ist, waren Erfahrungen. Sie haben unser Denken und Fühlen geprägt. Vielleicht haben sie uns auch traumatisiert. Das heißt aber nicht, dass sie unser Leben weiterhin prägen müssen. Genauso wenig wie übernommene Ängste uns weiterhin tyrannisieren müssen.

Wir können unser Leben neu schreiben. Ich sage nicht, dass das leicht ist. Aber es ist möglich.

Übernommene Glaubenssätze und Verhaltensmuster sind nicht unabdingbar

Die Erfahrungen, die wir gemacht haben, sind in uns gespeichert. Okay. Das Problem aber ist, dass wir das, was man uns über uns gesagt oder vermittelt hat, geglaubt haben. Wir haben es zu unserer Wahrheit gemacht. So glauben wir, dass wir nicht wichtig sind, dass wir keine Grenzen setzen dürfen, dass wir nicht gut genug sind, dass man uns nicht mag, dass wir zu dumm, zu schwierig oder gar falsch sind, dass wir sowieso wieder verlassen werden usw.

Dazu haben wir oft das Weltbild unserer Eltern oder Bezugspersonen übernommen, um ein wenig mehr Nähe zu erhalten. Dann waren wir konform, bequem, angenehm etc.

Damit haben wir uns an den Erwachsenen, ihren Bedürfnissen und Wünschen, ihren Glaubenssätzen orientiert und haben so die Zuwendung erhalten, die wir zum Überleben gebraucht haben. Niemand oder kaum jemand hat uns vorgelebt oder gar ermutigt, liebevoll mit uns selbst zu sein, unsere Bedürfnisse und Wünsche und Grenzen ernst zu nehmen.

Doch heute können wir das tun. Wir können aufhören, uns immer wieder an den anderen zu orientieren. Wir können üben, unsere Bedürfnisse und Herzenswünsche wahrzunehmen und ernst zu nehmen. Wir können uns erlauben, Bedürfnisse und Wünsche zu haben. Wir können uns erlauben, uns endlich um uns selbst zu kümmern, uns nach innen zu wenden, uns unsere liebevolle Aufmerksamkeit zu schenken.

Wir können uns erlauben, immer mehr uns selbst zu folgen und:

Wir können die Geschichte unseres Lebens neu schreiben.

Was soll darin vorkommen?
Wie wäre es mit:
Ich bin ein überaus wertvolles Wesen. Ich erfahre überall liebevolle Zuwendung, Mitgefühl und Verständnis. Meine Grenzen werden respektvoll geachtet. Ich erhalte immer mehr Wertschätzung. Ich habe so viel Grund zur Freude und Dankbarkeit. Mir wird so viel Glück zuteil …

Regt sich Widerspruch in dir, nach dem Motto: Aber das stimmt doch nicht, das entspricht doch nicht der Wahrheit?

Ja, das mag sein. Im Moment entspricht es vielleicht noch nicht deiner Erfahrung. Willst du deshalb bei den alten Geschichten bleiben, um sie wieder und wieder zu erzählen und die alten Erfahrungen wieder und wieder zu erleben?

Wir können immer wieder neu entscheiden, ob wir eine alte Geschichte, die meist eine Geschichte des Opfers ist, wieder erzählen oder nicht. Wir können auch entscheiden, die positiven Aspekte unseres Lebens zu verstärken, indem wir sie statt der alten Geschichten in Worte fassen.

So können wir vom Opfer zum Schöpfer werden durch neue Entscheidungen, immer wieder bewusste Entscheidungen, die alten Geschichten in neue umzuschreiben. (Die anderen dürfen dabei übrigens so sein, wie sie sind, obwohl wir sie vielleicht so manches Mal gern anders hätten.)

Und wenn wir die neue Geschichte oft genug erzählt haben, glauben wir sie auch, und dann wird sie zu unserer neuen Wirklichkeit.

Neue Entscheidungen – neue Erfahrungen

Was möchten wir also? Liebevolle Zuwendung? Mitgefühl und Verständnis? Liebevolles Angenommen-sein? Geben wir uns das immer wieder selbst. Wir sind keine Kinder mehr, und die Außenwelt kann uns nicht mehr mit dem auffüllen, was wir einst nicht ausreichend erhalten haben.

Doch wenn wir uns das, was wir uns vom Außen so sehr gewünscht haben, selbst geben, erhalten wir es auch. Und so können wir eine neue Geschichte erzählen:

Immer wenn ich mich einsam fühle, erhalte ich verständnisvolle und liebevolle Zuwendung. Immer wenn ich mich dumm fühle, sagt mir jemand, wie wundervoll und weise ich bin. Immer wenn ich mich abgelehnt fühle, ist jemand da, der mich liebevoll annimmt. Immer wenn ich mich nicht traue, klare Grenzen zu setzen, ermutigt mich jemand liebevoll. Usw.

Übung

Probiere doch einmal Folgendes aus: Lege dir ein kleines Büchlein an und schreibe jeden Tag 3 bis 5 Dinge, Verhaltensweisen, Sätze etc. auf, für die du dich von Herzen wertschätzt. (Es können auch gern mehr sein.) „Ich wertschätze mich heute für …“

(Du kannst dich auch für eine positive Resonanz von außen wertschätzen, denn die hast du auch erschaffen …)

Und wenn du magst, lass mich unter diesem Blog wissen, welche Erfahrungen du damit machst.

Ich wünsche uns allen neue, heilsame Glaubenssätze und Erfahrungen!

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Mit der Eingabe und Absendung Ihrer Daten erklären Sie sich einverstanden, dass wir Ihre Angaben zum Zwecke der Beantwortung Ihrer Anfrage und etwaiger Rückfragen entgegennehmen, zwischenspeichern und auswerten. Sie können diese Einwilligung jederzeit widerrufen. Siehe auch unsere Datenschutzhinweise.