Blog: Geborgenheit finden – im Ja zu mir

von Christine Warcup (Kommentare: 0)


Kennst du das? Du bist unter Menschen und fühlst dich allein. Alle anderen sind miteinander im Gespräch oder beschäftigt, und du findest einfach keinen Anschluss.
Wie verhältst du dich in so einem Moment? Bleibst du mit der Aufmerksamkeit im Außen? Oder wendest du dich dem Gefühl in dir zu, dem Gefühl, allein zu sein?

Wenn wir krampfhaft versuchen, Anschluss zu bekommen und unser unangenehmes Gefühl dabei zur Seite schieben oder ignorieren, so wirkt es doch in uns. Wir senden dann oft – ohne es selbst zu merken – nach außen: „Sieh mich, sprich mit mir, wende dich mir zu.“

Doch leider hat das oft genau den gegenteiligen Effekt von dem, was wir gern hätten. Auch wir weichen tendenziell vor so einem Sender zurück, denn man spürt intuitiv, dass der andere im Mangel ist, den wir nicht beheben können.

Wege aus dem Mangel

Wenn wir in der oben beschriebenen Situation unsere Aufmerksamkeit weiterhin ins Außen geben, bleiben wir im Innen allein. Denn je angespannter wir im Außen nach Kontakt suchen, desto weniger bleibt an Aufmerksamkeit für uns selbst.

Wenn wir das unangenehme Gefühl des Allein-seins, des Ausgeschlossen-seins loswerden wollen, gibt es letztlich nur einen Weg: Wir dürfen uns uns selbst zuwenden, d.h. nicht primär den Kontakt im Außen suchen, sondern uns mit uns selbst verbinden. Und das heißt (leider) auch, wir dürfen uns liebevoll dem unangenehmen Gefühl zuwenden.

Wenn wir das Gefühl ignorieren oder es beiseiteschieben, wiederholen wir etwas, was wir einst erlebt haben. Da war vielleicht niemand, der sich uns zugewendet hat, weil wir uns als Kind vielleicht nicht „genehm“ verhalten haben. Und so hat der jeweilige Anteil in uns die Erfahrung gemacht, nicht erwünscht zu sein, nicht „richtig“ zu sein.

Wenn wir heute das unangenehme Gefühl beiseiteschieben, wiederholen wir die alte Erfahrung, da wir inzwischen den Anteil, der Zurückweisung erfahren hat, selbst ablehnen und zurückweisen.

Doch damit kann dieser Anteil nicht heilen, kann der Mangel an Zuwendung in uns nicht behoben werden.

Geborgenheit in uns finden

Wenn wir uns in solch herausfordernden Momenten zurückziehen (nicht um beleidigt in der Ecke zu sitzen, sondern um einen Moment Zeit für uns zu haben), können wir nach innen spüren und dem Anteil, der sich allein fühlt, unsere Zuwendung schenken.

Dann ist er nicht mehr allein, dann erhält er Aufmerksamkeit und muss diese nicht mehr verzweifelt im Außen suchen.

Wenn wir das immer wieder tun, wenn unangenehme Gefühle auftauchen, verringern wir den Mangel an Zuwendung in uns, den wir einst erfahren haben.

Uns mit Liebe versorgen lassen

Wenn wir noch einen Schritt weitergehen wollen, können wir uns einen Verbündeten suchen, der immer für uns da ist: unsere Seele oder wie immer du das bezeichnen möchtest, das, was immer mit uns verbunden ist, das sich durch uns, unseren Körper seinen Ausdruck sucht.

Und wenn du daran zweifelst, so kannst du es vielleicht einfach einmal probieren: Du könntest entscheiden, dich für deine Seele zu öffnen, für den Kontakt mit ihr und erlauben, dass sie dich über deinen Atem mit Liebe versorgt. Du könntest auch entscheiden, dich in die Arme deiner Seele fallen zu lassen wie in einen bequemen Lehnstuhl, der dich trägt und hält und dich mit Liebe und Akzeptanz versorgt.

In der Verbindung mit unserer Seele oder mit unserem Herzen finden wir alles, was wir je an Zuwendung und Liebe brauchen könnten, so dass wir Schritt für Schritt unseren inneren Mangel beheben können.

So angefüllt, bekommen wir eine ganz andere Ausstrahlung …

In unseren abgelehnten, verletzten Anteilen liegt oft unsere größte Kraft

Warum wurden Anteile in uns abgelehnt, warum waren sie nicht genehm?

Es waren entweder Anteile mit großer Angst oder großer Wut, die andere überfordert hätten. Doch war das nicht ihr natürlicher Zustand. Die große Angst oder die große Wut sind aus bestimmten Gründen entstanden, z.B. durch mangelnde Verbindung zu den Erwachsenen in unserer Kindheit, durch mangelnden Schutz oder durch traumatische Erfahrungen.

Oft waren es Anteile unserer Einzigartigkeit, die anderen zu fremd war, Anteile unserer ursprünglichen Kraft, die anderen zu viel war, Anteile besonderer Begabungen, die niemand verstanden hat und die daher andere verunsichert hat.

Befreiung unserer Einzigartigkeit

Letztlich geht es darum, zu all unseren Anteilen Ja zu sagen, insbesondere auch zu den Anteilen unserer wahren Kraft, unserer Größe, zu unseren besonderen Begabungen, die ein jeder, eine jede hat.

Nur so sind wir Schritt für Schritt in der Lage, unsere Einzigartigkeit zu leben, unsere Gaben zu entwickeln, die uns mit großer Freude erfüllen, wenn wir sie mit der Welt teilen.

Wenn wir so mit uns verbunden sind, mit allem, was wir sind, auch mit unserer Seele, finden wir eine Sicherheit und Geborgenheit in uns, die wir im Außen niemals finden können.

Dann erst sind wir in der Lage, wirklich mit dem Außen in Verbindung zu treten …

PS: Am Sonntag habe ich den Workshop "Die Verbindung mit meiner Seele stärken" gegeben. Die TeilnehmerInnen waren am Ende herrlich entspannt und konnten eine neue Geborgenheit und Leichtigkeit in sich spüren.
Wenn ihr Interesse an den Aufzeichnungen habt, bitte melden!
(als Download 44,- €, als CD 59,- € incl. Porto)

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